Gegen Ende November 2109 entschied die Gesundheits-Kommission des Nationalrates im Verhältnis 11:11 mit Stichentscheid des Präsidenten den Vorschlag des Bundesrates, wissenschaftliche interurbane Projekte zur Erforschung der sozioökonomischen Bedeutung von und Ursachen Cannabis-Konsum zur Ablehnung, beziehungsweise zu Nichteintreten zu empfehlen.
Es stellt sich für interessierte Mitmenschen die Frage, was solche unzeitgemässen Entscheide verursachen. Sind es gemachte Meinungen und Vorurteile zur Wirkung von Cannabis? Nun die Medizin ist keine genaue Wissenschaft, die Erfahrungen sind sehr häufig empirisch und nicht immer genau. Deshalb können medizinische Therapien und Empfehlungen hinterfragt und korrigiert werden. Deshalb müssen die Empfehlungen stets überprüft werden.Gerade in der Forschung werden oft unverständliche Fragen gestellt. Aber den Menschen zeichnet es aus, dass er nicht nachgeben will, über den Tellerrand schaut und sich fragt, was sich hinter dem Horizont befindet. Gerade die Forschung zu sozioökonomischen Fragen und zum Suchtverhalten können die Gesetzgebung massgebend beeinflussen und erreichen, dass die Behörden korrekt und den Umständen entsprechend reagieren.
Cannabis wurde lange Zeit verteufelt und mit Bann belegt. Nun wird langsam das grosse medizinische Potential, das die Inhaltsstoffe der Pflanze haben, sichtbar. Was und wieso eine Abhängigkeit eintritt ist nicht genau nachvollziehbar und sollte abgeklärt werden. Viele Länder haben das begriffen, dass rein mit restriktiven Massnahmen nichts erreicht wird und erleichterten oder gaben den Zugang zu Cannabis sogar ganz frei.
Die Schweiz als führendes Pharma-Land sollte beim medizinischen Einsatz von Cannabis in der Forschung mitmachen und Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Beeinflussungen von Cannabis Inhaltsstoffen untersuchen.
Der Fachzirkel Cannabis ist überzeugt, dass der Nationalrat an seiner Sitzung vom 10. Dezember den unverständlichen Entscheid der Gesundheitskommission umstösst, Eintreten auf den Änderungsentwurf beschiesst und es so ermöglicht, dass 2020 mit den interurbanen Projekten begonnen werden kann.
Albert Ganz
Präsident des Fachzirkels Cannabis Schweiz
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